Ubuntu: Wake on LAN

Wake on LAN ist eine Technik um einen Computer über das Netzwerk einzuschalten. Diese Funkion eignet sich zum Beispiel für automatisierte Wartungsarbeiten.

Bevor weiter vorgegangen wird, sollte Wake on LAN im BIOS aktiviert werden. Dabei kann diese Option verschiedene Namen.

  • "Wake on LAN"
  • "Power On by PME" - PME steht für Power Management Event
  • "Power On by Ring"
  • ...

So muss zum Beispiel die Eigenschaft "Power On by PME" beim ASUS E35M1-I Deluxe aktiviert werden.

Anschließend kann das System normal gestartet und das Tool ethtool installiert werden. Unter Ubuntu sollte dies wie folgt aussehen.

$ sudo apt-get install ethtool

Mit dem ethtool ist es möglich erweiterte Einstellung der Netzwerkkarte vorzunehmen und diese anzuzeigen.

$ sudo ethtool eth0
Settings for eth0:
        Supported ports: [ TP MII ]
        Supported link modes:   10baseT/Half 10baseT/Full
                                100baseT/Half 100baseT/Full
                                1000baseT/Half 1000baseT/Full
        Supports auto-negotiation: Yes
        Advertised link modes:  10baseT/Half 10baseT/Full
                                100baseT/Half 100baseT/Full
                                1000baseT/Half 1000baseT/Full
        Advertised pause frame use: No
        Advertised auto-negotiation: Yes
        Link partner advertised link modes:  10baseT/Half 10baseT/Full
                                             100baseT/Half 100baseT/Full
        Link partner advertised pause frame use: No
        Link partner advertised auto-negotiation: Yes
        Speed: 100Mb/s
        Duplex: Full
        Port: MII
        PHYAD: 0
        Transceiver: internal
        Auto-negotiation: on
        Supports Wake-on: pumbg
        Wake-on: g
        Current message level: 0x00000033 (51)
        Link detected: yes

An dieser Stelle sind die Werte bei "Supports Wake-on" und "Wake-on" wichtig. Laut manpage haben die Buchstaben dort folgende Bedeutung.

$ man ethtool
[...]
       wol p|u|m|b|a|g|s|d...
              Sets Wake-on-LAN options.  Not all devices support this.  The argument to this option is a string of characters specifying which options to enable.
              p  Wake on phy activity
              u  Wake on unicast messages
              m  Wake on multicast messages
              b  Wake on broadcast messages
              a  Wake on ARP
              g  Wake on MagicPacket(tm)
              s  Enable SecureOn(tm) password for MagicPacket(tm)
              d  Disable (wake on nothing).  This option clears all previous options.

Wie zusehen ist, ist bei dem vorliegenden Board Wake on LAN mit der Methode "Wake on MagicPacket" schon aktiviert. Der Computer kann also ausgeschaltet werden.

Zum aufwecken des Computers muss auf einem zweiten das Paket etherwake oder wakeonlan installiert sein.

$ sudo apt-get install etherwake wakeonlan

Anschließend sollte sich der ausgeschaltete Computer wie folgt starten lassen.

$ sudo etherwake [MAC address]

Das ganze geht auch mit wakeonlan.

$ sudo wakeonlan [MAC address]

Getestet wurde das ganze mit zwei verschiedenen Motherboards, einem Laptop und einem EeePC. Bei den Motherboards ist aufgefallen, dass nach dem ausschalten der Strom nie ganz vom Gerät getrennt werden darf, weil es sich sonst erst nach dem nächsten Start- und Ausschaltzyklus wieder mit Wake on LAN anschalten lässt. Bei dem Notebook und beim EeePC gab es keine direkten Einstellungen im BIOS. Dafür war es bei ersterem egal ob es mit oder ohne Strom aus ist. Es ließ sich nur aus dem Standby-Modus wieder starten. Der EeePC ähnelte dem Verhalte der Motherboards, so lange er über das Netzteil mit Strom versorgt wird, lässt er sich über das Netz einschalten. Wird er vom Strom getrennt ist das Einschalten erst nach dem nächsten Boot- und Ausschaltvorgang wieder möglich.

Auf der Suche nach weiteren Problemen mit Wake on LAN bin ich auf das Wiki von ubuntuusers.de und das vdr-wiki.de gestoßen. Sollte es also wie oben beschrieben nicht funktionieren, dann lohnt sich definitiv ein Blick auf diese Seiten. Ich vermute aber, dass die dort beschrieben Schritte nur bei älterer Hardware notwendig sind.

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