Testbericht: ASUS E35M1-I Deluxe

Seit Monaten angekündigt und doch immer wieder verschoben. Das ASUS E35M1-I Deluxe ist ein Mini-ITX Motherboard von ASUS. Es besitzt einen Prozessor aus der neuen Fusion Serie von AMD. Ich hatte jetzt die Möglichkeit so ein Board zu testen.

Allgemein

Das ASUS E35M1-I Deluxe ist bereits das dritte Board, welches ASUS mit einem Prozessor aus der neuen Fusion Serie von AMD herstellt. Auf Grund der Mini-ITX Bauform ist es ein ideales Board um einen relativ kleinen Computer zu bauen. Im Gegensatz zu den meisten anderen vergleichbaren Boards, die schon am Markt sind, haben mir bei diesem zwei Sachen auf Anhieb gefallen. Es ist passiv gekühlt und es stehen alle 6 SATA Anschlüsse, die von AMD vorgesehen wurden, auch mit voller Leistung(6GB/s) zur Verfügung. Letzteres wird zwar für die meisten Heimanwender keine größere Rolle spielen, doch gerade bei der Nutzung eines RAID5 oder beim Aufbau eines Fileservers hat diese Anzahl doch einen großen Vorteil. Weitere sehr interessante Punkte sind ein Termal Design Power(TDP) von 18W, die Verfügbarkeit von zwei Cores(Dual Core), das Vorhanden sein der AMD-V Technologie, die Unterstützung von ASUS Q-FAN, das Vorhanden sein von USB3.0 Anschlüssen und das die Grafikkarte gleich eingebaut ist.

Durch die AMD-V Technologie kann zum Beispiel die Kernel Virtual Machine(KVM) zum Betrieb von virtuellen Computern zum Einsatz kommen, ohne dass ein Leistungsverlust durch eine Paravirtualisierung entsteht.

Der optionalen CPU Lüfteranschluss kann mit der Q-FAN Technologie betrieben werden. Laut ASUS bietet es sich an, bei einer Übertaktung der CPU oder der Grafikkarte einen extra Lüfter zum Einsatz zubringen. Da das Board eigentlich passiv gekühlt ist, kann dieser Anschluss natürlich auch für einen Gehäuselüfter verwendet werden. Dieser ist durch die Temperatursteuerung relativ leise und kaum hörbar. Zusätzlich kann im BIOS eingestellt werden bei welchen Temperaturen der Lüfter wie schnell drehen soll. Es gibt eine Einstellung für eine minimale und eine maximale Temperatur.

Interessant für den Einsatz als Heimcomputer ist auch die Verfügbarkeit von WLAN 802.11n. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern liefert ASUS dafür keine kleinen Rundantennen, die hinter dem Gehäuse verschwinden, sondern kleine kreisförmige Antennen mit Kabel. Dank des ca. 80cm langen Kabels können sie auch bequem neben oder auf dem Computer platziert werden. Etwas unsicher bin ich mir jedoch noch über die Abschirmung des Kabels. Es ist relativ dünn und sieht aus diesem Grund für mich nicht wirklich gut geschirmt aus. Über eventuelle negative Einflüsse durch Stromkabel oder ähnliches kann und will ich jedoch keine Aussage machen.

Lieferumgang

  • Board: ASUS E35M1-I Deluxe
  • 2 SATA Kabel
  • 2 runde W-LAN Antennen
  • Treiber CD
  • Anleitungen
  • Einbaurahmen

Features

CPU AMD CPU Dual-Core
Chipsatz AMD Hudson M1
Speicher 2x DIMM für max. 8GB DDR3 RAM
Grafik AMD Radeon HD 6310 (VGA, DVI, HDMI)
Festplattenanschluss 5x SATA intern 6Gb/s; 1x SATA extern 6Gb/s
Netwerk 1GBit LAN; WLAN 802.11n mit zwei Antennen
USB 4x USB 3.0/2.0; 8x USB 2.0/1.1

Benchmarks

Für einen direkten Vergleich stand mir nur ein ASUS M2A-VM mit AMD Athlon 64 X2(BE-2400, 2.3 GHz) und eine Radeon HD 4670 zur Verfügung. Beide Systeme hatten 4GByte RAM. Getestet wurde mit der Phoronix Test Suite 3.0 unter Ubuntu 11.04. Dabei wurde die CPU manuell auf die jeweils höchsten Takt eingestellt.

Zunächst wurden einige Spiele und somit auch die 3D Leistung der beiden Systeme getestet. Es war deutlich zu sehen, dass das ASUS E35M1-I Deluxe mit seiner integrierten Grafikkarte nur auf ein 1/3 bis 1/2 Fache der Leistung des Vergleichssystems kommt. Bis auf VDirft, bei dem nur 7 Bilder pro Sekunde erreicht wurden, machten alle anderen getesteten Spiele auf mich einen gut spielbaren Eindruck.

Anschließend wurde noch die CPU Leistung und die Geschwindigkeit des RAMs bestimmt. Bei diesen Test schnitt das ASUS E35M1-I Deluxe auch wieder etwas schlechter ab. Jedoch war hier der Unterschied geringer als bei den Grafiktests. Bis auf einen Test mit "John The Ripper", bei dem die Leistung auf einen Bruchteil einbrach, entsprachen die Resultate dem Verhältnis der Unterschiede der Taktfrequenzen von 1.6 GHz und 2.3GHz.

Alle Testergebnisse als Übersicht:

Bilder

Fazit

Natürlich kommt es immer darauf an, was mit einem Computer gemacht werden soll. Aber ich denke, dass das ASUS E35M1-I Deluxe eine gute Alternative für den Heimgebrauch ist. Es ist leise, stromsparend und bietet genug Leistung für das Surfen im Internet, Office-Anwendungen, Spiele(keine High-End), das Anschauen von Videos und bietet auch die Möglichkeit virtuelle Maschinen ohne Paravirtualisierung zu betreiben. Auch wenn man bei Computern wohl nicht von Zukunftssicherheit sprechen sollte, ist man mit WLAN 802.11n, USB3.0 und SATA 6GB/s auf dem neusten Stand.

Im Vergleich des Stromverbrauchs Stand das E35M1-I Deluxe mit 4 Festplatten und ca. 33 Watt im Idel-Betrieb und ca. 45 Watt bei voller CPU Auslastung sehr gut da. Das M2A-VM Board, brachte es mit nur 3 Festplatten auf beachtliche 100 Watt im Idle-Betrieb und ca. 150-170 Watt bei voller CPU Auslastung.

Ein paar kleinere Sachen sind mir jedoch negativ aufgefallen. Wird das Board mit zwei RAM Riegel bestückt, dann scheint es Probleme beim Erkennen zu geben. Beim Betrieb mit nur einem Riegel funktionierte jedoch alles auf Anhieb. Ich vermute und hoffe, dass das Problem beim nächsten BIOS-Update behoben wird. Wird die CPU und die Grafikkarte voll belastet, steigt die CPU-Temperatur schnell auf 70°C. Es bietet sich also an für eine gewisse Luftzirkulation im Gehäuse zu sorgen. Sei es durch den Lüfter des Netzteils oder einen externen Lüfter. Der letzte Kritikpunkt ist eher banal. Ich fände es einfach schön, wenn die Q-FAN Technologie auch beim Anschluss für den Gehäuselüfter zur Verfügung stehen würde.

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