Virtuelle Netzwerkkarten unter Linux

Manchmal ist es nötig, dass einem Rechner mehrere IP-Adressen zugewiesen werden müssen. Natürlich könnten dafür einfach zusätzliche Netzwerkkarten in den Computer eingebaut und anschließend mit einem Switch verbunden werden. Jedoch ist dies meist Geld- und Ressourcen-Verschwendung, da die Netzwerkkarten sehr häufig zu wesentlich weniger als 100% ausgelastet sind. Linux bietet in so einem Fall mit virtuellen Netzwerkkarten eine sehr komfortable Lösung.

Unter Linux sind die Netzwerkinterfaces meist mit eth0, eth1, etc. bezeichnet. Soll jetzt ein virtuelles Interface angelegt werden muss dieser Name einfach um einem :(Doppelpunkt) und einer ID erweitert werden. Was dann zum Beispiel so aussehen könnte eth0:1, eth0:2, etc.

Ein virtuelles Interfaces kann wie folgt von Hand konfiguriert werden

$ sudo ifconfig eth0:1 192.168.1.20 netmask 255.255.255.0 up

Soll die Konfiguration permanent übernommen werden, so ist bei Debian, Ubuntu und ähnlichen Linux Distributionen ein Eintrag in der Datei /etc/network/interfaces nötig. Dieser könnte wie folgt aussehen.

auto eth1:1
iface eth1:1 inet static
        address 192.168.1.20
        netmask 255.255.255.0

Zu beachten ist, dass nicht für jedes virtuelle Netzwerkinterface eine eigener Gateway angegeben werden muss. So ist es vollkommen ausreichend, wenn die Angabe des Gateways für ein Subnetz einmal vorhanden ist, da sonst für jedes virtuelle Interface ein eigener Eintrag in der Routing-Tabelle angelegt wird.

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