Arch Linux ARM auf dem Raspberry Pi

Im Gegensatz zu anderen Linux Distributionen ist Arch Linux ARM eine relativ schlanke Distribution. Die Installation auf dem Raspberry Pi wird in diesem Artikel kurz vorgestellt.

Seit dem letzten Artikel(RasPi: Arch Linux ARM) haben sich die für die Installation notwendigen Schritte grundlegend geändert. Im weiteren Artikel steht /dev/mmcblk0 für die SD-Karte und muss je nach verwendetem System angepasst werden. Ausgegangen wird von einem Linux-System auf dem die Speicherkarte vorbereitet wird.

Achtung: Unbedingt darauf achten, dass die gewünschte SD-Karte und nicht die lokale Festplatte oder ein anderer Datenträger fälschlicherweise überschrieben wird.

Zunächst müssen alle Partitionen mit Hilfe des Tools fdisk auf der SD-Karte gelöscht werden.

$ sudo fdisk /dev/mmcblk0

Willkommen bei fdisk (util-linux 2.25.2).
Änderungen werden vorerst nur im Speicher vorgenommen, bis Sie sich
entscheiden, sie zu schreiben.
Seien Sie vorsichtig, bevor Sie den Schreibbefehl anwenden.


Befehl (m für Hilfe): d
Partitionsnummer (1,2, Vorgabe 2):

Partition 2 wurde gelöscht.

Befehl (m für Hilfe): d
Partition 1 ausgewählt
Partition 1 wurde gelöscht.

Anschließend werden zwei neue Partitionen angelegt. Die erste ist 100 MByte groß und die zweite umfasst den restlichen Speicher der Speicherkarte.

Befehl (m für Hilfe): n
Partitionstyp
   p   Primär (0 primär, 0 erweitert, 4 frei)
   e   Erweitert (Container für logische Partitionen)
Wählen (Vorgabe p): p
Partitionsnummer (1-4, Vorgabe 1):
Erster Sektor (2048-3970047, Vorgabe 2048):
Letzter Sektor, +Sektoren oder +Größe{K,M,G,T,P} (2048-3970047, Vorgabe 3970047): +100M

Eine neue Partition 1 des Typs »Linux« und der Größe 100 MiB wurde erstellt.

Befehl (m für Hilfe): n
Partitionstyp
   p   Primär (1 primär, 0 erweitert, 3 frei)
   e   Erweitert (Container für logische Partitionen)
Wählen (Vorgabe p): p
Partitionsnummer (2-4, Vorgabe 2):
Erster Sektor (206848-3970047, Vorgabe 206848):
Letzter Sektor, +Sektoren oder +Größe{K,M,G,T,P} (206848-3970047, Vorgabe 3970047):

Eine neue Partition 2 des Typs »Linux« und der Größe 1,8 GiB wurde erstellt.

Befehl (m für Hilfe): t
Partitionsnummer (1,2, Vorgabe 2): 1
Hexadezimalcode (geben Sie L ein, um alle Codes aufzulisten): c

Befehl (m für Hilfe): p
Festplatte /dev/mmcblk0: 1,9 GiB, 2032664576 Bytes, 3970048 Sektoren
Einheiten: Sektoren von 1 * 512 = 512 Bytes
Sektorgröße (logisch/physikalisch): 512 Bytes / 512 Bytes
E/A-Größe (minimal/optimal): 512 Bytes / 512 Bytes
Festplattenbezeichnungstyp: dos
Festplattenbezeichner: 0x97925b1b

Device         Boot  Start     End Sectors  Size Id Type
/dev/mmcblk0p1        2048  206847  204800  100M  c W95 FAT32 (LBA)
/dev/mmcblk0p2      206848 3970047 3763200  1,8G 83 Linux


Befehl (m für Hilfe): w
Die Partitionstabelle wurde verändert.
ioctl() wird aufgerufen, um die Partitionstabelle neu einzulesen.
Festplatten werden synchronisiert.

Sind die Partitionen erstellt und kann der Kernel die geänderte Partitionstabelle nicht direkt neu einlesen, kann die Speicherkarte entfernt und wieder in den Kartenleser gesteckt werden. Anschließend müssen die Dateisysteme auf den beiden Partitionen erstellt werden.

$ sudo mkfs.vfat /dev/mmcblk0p1
$ sudo mkfs.ext4 /dev/mmcblk0p2

Sind die Dateisysteme erstellt, können sie wie folgt eingehängt werden.

$ sudo mount /dev/mmcblk0p2 /mnt
$ sudo mkdir /mnt/boot
$ sudo mount /dev/mmcblk0p1 /mnt/boot

Falls noch nicht geschehen, sollte das neueste Image von Arch Linux ARM für den Raspberry Pi heruntergeladen werden.

$ wget http://archlinuxarm.org/os/ArchLinuxARM-rpi-latest.tar.gz

Nach dem Download muss das Archiv auf die eingehängten Partitionen entpackt werden.

$ sudo bsdtar -xpf ArchLinuxARM-rpi-latest.tar.gz -C /mnt/

Mit dem folgenden Befehl wird sichergestellt, dass alle Änderungen auf die Festplatte/Speicherkarte geschrieben werden.

$ sync

Zum Schluss müssen die Partitionen wieder in der richtigen Reihenfolge ausgehängt werden.

$ sudo umount /dev/mmcblk0p1 /mnt/boot
$ sudo umount /dev/mmcblk0p2 /mnt

Die Speicherkarte kann jetzt entfernt und in den Raspberry Pi gesteckt werden. Das System sollte sich nun ohne weitere Anpassungen starten lassen.

Die Anmeldung kann mit dem Benutzer und dem Passwort root erfolgen.

Nach dem ersten Start empfiehlt es sich noch ein paar kleinere Einstellungen vorzunehmen. So ist die Zeitzone standardmäßig auf UTC eingestellt ...

# ls -l /etc/localtime
lrwxrwxrwx 1 root root 25 Jan  1  1970 /etc/localtime -> ../usr/share/zoneinfo/UTC

... und kann wie folgt angepasst werden.

# rm /etc/localtime
# ln -s /usr/share/zoneinfo/Europe/Berlin /etc/localtime

Eine weitere Einstellung ist der Hostname, welcher mit dem folgenden Befehl angepasst werden kann.

# hostnamectl set-hostname testpi

Verwandte Artikel